Mit Zahnschmerzen bleibt kein Macho Macho.

Unbekannter Autor

Parodontologie oder Parodontitis

Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontium). Dazu zählen das Zahnfleisch (Gingiva), das Wurzelzement (Cementum), die Wurzelhaut (Desmodont) und das knöcherne Zahnfach (Alveole). Das Wurzelzement ist der äußere Teil der Zahnwurzel, der bis zum Zahnfleisch reicht. Außen wird das Wurzelzement durch die Wurzelhaut umfasst. Diese besteht aus Bindegewebe und verbindet das Zement mit dem knöchernen Zahnfach.

Neben der Karies ist die Parodontitis die zweite große Munderkrankung. Besonders im Erwachsenenalter ist die Parodontitis die Hauptursache für Zahnverlust.
Bei mangelnder oder eingeschränkter Mundhygiene entsteht ein Zahnbelag (Plaque). Dieser besteht aus Speiseresten, speziellen Bestandteilen des Speichels und vor allem aus Bakterien. Kariesbakterien in der Plaque verdauen den mit der Nahrung aufgenommenen Zucker und geben dabei Säuren ab, die den Zahnschmelz schädigen und zu Karies führen können. Andere Bakterien der Mundhöhle wiederum können eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) auslösen, die bei Nichtbehandlung allmählich auf den Zahnhalteapparat übergreifen. Nachfolgend entsteht eine Zahnfleischtasche, in der sich Entzündungsgewebe und Konkremente (Zahnstein unterhalb des Zahnfleisches) sammeln. Dehnt sich der Prozess auf den knöchernen Anteil des Zahnhalteapparates aus, kann eine Knochentasche entstehen. Darin lagert sich wiederum Zahnbelag ein und der Prozess schreitet unaufhaltsam in Richtung Wurzelspitze fort.

Ergebnis: Der Zahn lockert sich. Bis dahin kann der gesamte Prozess einer Parodontitis unauffällig und schmerzfrei ablaufen.

Risikofaktoren für eine fortschreitende Parodontitis sind:

  • Rauchen
  • Medikamente
  • Alkoholmissbrauch
  • genetische Faktoren
  • Hormonveränderung (Schwangerschaft, Pubertät)
  • Diabetes mellitus
  • AIDS, Immunerkrankungen

Wie erkenne ich Parodontitis?

Trotz des oft unauffälligen Krankheitsverlaufes gibt es auch äußere Zeichen für eine Parodontitis, die auftreten können, jedoch nicht müssen. Typische Symptome sind: gerötetes, geschwollenes Zahnfleisch, Mundgeruch und/oder periodisches Zahnfleischbluten. Kommen dann noch Anzeichen wie Veränderung der Zahnstellung, Lockerung der Zähne oder sich zurückziehendes Zahnfleisch hinzu, liegt vermutlich bereits eine ausgeprägte Parodontitis vor.

Was kann ich vorbeugend tun?

In den meisten Fällen ist einer Zahnfleischentzündung durch eine gute Mundhygiene vorzubeugen. Wichtig ist dabei die Zahnzwischenraumpflege mit kleinen Bürsten und Zahnseide. Eine antibakterielle Mundspülung ist dabei kein Ersatz für die mechanische Reinigung, sie hilft aber zusätzlich bei der Bekämpfung krankmachender Bakterien. Zu allen Produkten beraten wir Sie gern!
Ein weiterer wichtiger Faktor, vor allem aber nach einer Parodontitistherapie, ist die regelmäßige professionelle Zahnreinigung. Lesen sie dazu auch auf unserer Informationsseite zur „Prophylaxe“.

Wie wird die Parodontitis therapiert?

Die Therapie hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab und läuft generell ähnlich wie eine professionelle Zahnreinigung ab, nur, dass die Taschen in der Tiefe gereinigt und desinfiziert werden und diese Behandlung unter einer Lokalanästhesie durchgeführt wird. Alle Konkremente, weichen Beläge und das entzündete Gewebe werden dabei entfernt, sodass der Knochen und das Gewebe eine Chance haben, sich zu erholen. Das Zahnfleisch kann sich wieder an den Zahn anlegen und somit die Zahnfleischtasche verschließen und vor weiteren Irritationen schützen. Der Knochen jedoch wird nicht mehr Richtung Zahnkrone wachsen. Das Ziel ist also, den Prozess der Parodontitis aufzuhalten, da eine vollständige Heilung nicht möglich ist.

Zusätzlich raten wir zu einer Laseranwendung, die die krankmachenden Bakterien effektiver entfernen kann als die mechanische Reinigung alleine. Dazu mehr im Kapitel „Laser“. Lassen Sie es nicht so weit kommen! Betreiben Sie regelmäßige Mundhygiene und Prophylaxe.